
Oh, das kennt glaub ich jeder,
dieser unendliche Jammer- und Frustrationskreislauf.
Der Tag war blöd, weil…, die Kollegen waren heute wieder unglaublich…, jeden Monat das gleiche Problem mit dem Geld, unsere Nachbarn sind die Hölle, der die das macht, mich noch wahnsinnig, das ist mir alles Zuviel.
Ich liebe das Wort Jammern deshalb benutze ich es hier, das soll nicht verherrlichen, verharmlosen und lächerlich machen.
Frust ist etwas sehr Anstrengendes und tiefsitzendes.
Viele Menschen beschränken sich darauf ihrem Frust Luft zu machen und zu Jammern; aber die Auslöser werden nie in Angriff genommen, es wird nicht verändert und es geht einfach immer so weiter. Was zu immer mehr Frust führt. Irgendwann fühlt sich das Leben nicht mehr leicht und glücklich an, wie es eigentlich sein sollte sondern schwer und wie eine große Last.
Dabei haben wir doch nur dieses eine Leben, wir haben nicht unendlich viel Zeit, und es wird nicht von allein besser. Darauf warten wir immer. Irgendwann wird es besser.
Ja das ist unsere Hoffnung. Aber in den seltensten Fällen passiert sowas von ganz allein. Der Kreis dreht sich einfach weiter, bis unser Leben nur noch aus Frust und Jammern besteht. Und das Traurigste ist, das es ziemlich vielen Menschen so geht.
Ich bekomme das so oft mit, wenn man andern Menschen zuhört, merkt man auch oft die Verzweiflung.
Menschen, die oft nichts anderes mehr erzählen können wie die Dinge, die alle nicht laufen, was alles schlecht ist. Die positiven Ereignisse bleiben aus oder gehen bei all dem negativen einfach unter.
Die Frage ist willst du das? Ich möchte das definitiv nicht.
Das führt mich direkt zu meinem zweiten Schritt.
Reflektieren.
Für mich gibt es 3 Kategorien von Jammern.
- Den Frust ablassen und das Thema ist danach erledigt, das ist ein super Umgang mit Frust und solange das Leben nicht gestört wird eine super Sache. Wir sind einfach soziale Wesen und es spricht auch nicht dagegen seinen Frust Raum zu schaffen.
- Dinge, die einen öfter frustrieren, es gibt zwar einen Ausgleich, aber irgendwie sind es doch immer und immer wieder dieselben Dinge. Aber das Leben wird dadurch noch nicht massiv gestört. Hier kann man anfangen daran zu arbeiten
- Sich ständig wiederholende Frustrationen und immer dieselben Dinge, die einen belasten und es sich massiv auf das Leben auswirkt, weil man nicht mehr abschalten kann. Hier sollte man definitiv daran arbeiten.
Oft kann man sich selbst gar nicht so klar machen was genau es eigentlich ist was einen so belastet. Die Gedanken kommen und gehen, oft unbewusst aber das Gefühl ist dennoch da.
Ein für mich wichtiger Schritt ist es daher auf seine Gedanken zu achten, sich seine Gedanken und auch die Dinge, über die man jammert, mal aufzuschreiben. Man wird oft feststellen es sind Dinge die sich wiederholen.
Ich war Teil von Typ 3 und bin jetzt in Kategorie 2. Ich bin nicht perfekt und kann Dinge auch nicht innerhalb von wenigen Stunden, Tagen umsetzen. Es ist ein weiter Weg auch für mich, dennoch spüre ich wie gut sich diese Fortschritte anfühlen. Wie viel Mut es einem gibt endlich einmal anzufangen und sein Leben die eigenen Hände zu nehmen. Es gehört viel Arbeit dazu und es ist auch definitiv nicht ganz angenehm sich all dem endlich mal zu stellen.
Aber es kommt immer und immer wieder auf, weil wir noch nicht den richtigen Weg gefunden haben damit umzugehen.
Also habe ich angefangen meine Gedanken aufzuschreiben,
was sind die Dinge, über die ich immer und immer wieder jammere oder Gedanken, die ich ständig im Kopf habe, die meine Laune einfach schlecht machen.
Diese Dinge teile ich dann in Kategorien ein.
Dinge, die man schnell erledigen kann, zum Beispiel eine Steuererklärung, die man schon ewig vor sich herschiebt oder ein Gang zu einer Behörde, ein Arzt Termin, was auch immer.
Diese Dinge versuche ich dann immer schnell abzuarbeiten den das sind Dinge, die einen unnötig belasten.
Dann kommen die Dinge, die ich ändern kann, die aber definitiv mehr Zeit und aufwand benötigen. Und die Dinge, die ich nur ändern kann, wenn ich meine Gedanken dazu ändere.
Als Beispiel: Man hasst seinen Job, dann ist wichtig herauszufinden ist es der Job, die Mitarbeiter, die Arbeitsbedingungen. die weitere Überlegung wäre dann, kann ich anders darüber denken und glücklich werden, suche ich mir denselben Job aber in einer anderen Firma oder möchte ich eigentlich etwas ganz anderes machen und halte mich selbst davon ab.
Ängste und Unsicherheiten sind hier oft große Probleme, darauf werde ich in anderen Beiträgen noch eingehen.
Bei diesen Dingen geht es jetzt auch nicht direkt, um Änderungen und alles hinzuschmeißen, wichtig ist erstmal sich darüber bewusst zu werden. Erst wenn wir wissen, was uns eigentlich belastet können wir auch aktiv handeln.
Wer möchte kann es mal versuchen, vielleicht ist es ja auch etwas für dich. Schreibe dir mal 1 Monat lang auf was dich so belastet, über welche Dinge du so jammerst. Oft ist das Muster, das dabei rauskommt, wirklich schon sehr interessant, und natürlich schon der erste Schritt zur Veränderung.